Bereits in Urzeiten bemerkten begabte Behandler, dass Schmerzen nicht gleichmäßig „verteilt“ sind, sondern an gewissen Punkten konzentriert auftreten. Heute nennt man diese Punkte in der westlichen Medizin „Triggerpoints“. Bei Stimulation dieser Punkte bessern sich die Schmerzen rascher als bei einer Behandlung des gesamten, schmerzhaften Gebiets. In diese Punkte ist die Krankheit geradezu „hinein projiziert“ und über diese Punkte kann die Störung wieder aufgelöst werden. Entdeckt werden diese Punkte, weil sie eine auffallende Druckschmerzhaftigkeit aufweisen. Wir sagen: „Die Punkte sind aktiv“, wenn eine zunehmende Erkrankung die Reizpunkte empfindlich werden lässt. Interessant ist auch, dass nicht nur Punkte in direkter Nähe zum Schmerz empfindlich werden, sondern auch fernab liegende Zonen, so genannte Fernpunkte. So finden sich zum Beispiel beim Kopfschmerz auch druckschmerzhafte Punkte an den Füßen. Des Weiteren erkannte man, dass nicht nur bei Schmerzen, sondern vielmehr bei allen Erkrankungen druckschmerzhafte Punkte auftreten und therapeutisch genutzt werden können. Diese Therapieformen wurden vermutlich weltweit und schon in grauer Vorzeit angewendet, auch bei uns. Lesen Sie dazu den Abschnitt „Akupunktur an Ötzi“ dieser Website. Sie erreichten in China eine besondere Verfeinerung und einen umfassenden philosophischen Hintergrund. Bereits 200 vor Christus gab es exakte schriftliche Aufzeichnungen über die Diagnose und Therapie im Akupunktursystem. Heute tritt sie uns als die klassische chinesische Akupunktur entgegen.
Stimulationsmethoden
Die Punkte wurden schon in Urzeiten mit Fingerdruck stimuliert, was einer Akupressur entspricht. Daneben entwickelten sich auch andere Verfahren: Einstechen von Nadeln (Akupunktur), Erhitzen der Punkte mit brennenden Kräutern (Moxibustion), Unterdruckbehandlung (Schröpfkopftherapie), Stanzungen, Verbrennungen und Verätzungen wurden versucht. Die letzten drei Behandlungsformen wurden als nicht sinnvoll erkannt und wieder aufgegeben. Heute werden die Punkte außerdem mittels Laser sowie durch elektrischen Strom stimuliert.Die 12 Meridiane
Die Akupunkturpunkte liegen auf Leitbahnen, in denen die Lebensenergie Qi (gesprochen Tschi:) fließt. Diese Meridiane sollen aus der Sicht der chinesischen Medizin frei durchgängig sein und die richtige Menge an Qi transportieren. Sind sie aber blockiert oder leiten sie zu wenig oder zu viel Energie, dann entsteht eine Erkrankung. Der Akupunkturarzt greift über so genannte Steuerungspunkte in diese Fehlentwicklung ein und gleicht den Qi-Fluss wieder an die Norm an.Psychischer Ausgleich und Harmonisierung des unbewussten (vegetativen) Nervensystems.